Erst sollte das Denkmal gesprengt, später der Reiter verschrottet werden. Das hat nicht geklappt – Glück gehabt.
Der Kyffhäuser sollte ursprünglich zu 100 Prozent aus Spenden finanziert werden. Wie viele Jahre hätte es wohl gedauert ohne die Aufnahme des unterstützenden Kredits?
Wenn es nach Schmitz gegangen wäre, würden jetzt weitere Monumentalbauten unseren Kyffhäuser schmücken.
An Größenwahn litt Bruno Schmitz, der Architekt, offenbar bei dem Vorschlag, am Fuße des Kyffhäusers ein 400.000 Zuschauerplätze fassendes Stadion zu bauen. Es wäre mehr als doppelt so groß geworden wie das heute größte Stadion der Welt in Nordkorea.
Baugenehmigung vor über 125 Jahren: vier Briefe, zwei Monate – kein Fax, Computer oder Telefon – und die Genehmigung war erteilt.
Denkmalplanung vor über 125 Jahren: Baufirmen wie auch Werbeagenturen kennen die Prozedur nur zu gut. Am Anfang steht immer die Ausschreibung, auf die man sich bewirbt. In dem Fall also alle deutschen Künstler, Bildhauer wie Architekten. Die Anforderungen waren ordentlich: Das Denkmal sollte sowohl in der Ferne als auch in der Nähe wirken, Wilhelm I. als Feldherr dargestellt werden und die Verbindung von Barbarossa und Kaiser Wilhelm I. erkennbar sein. Zudem sollten die Besucher um das Denkmal herumgehen können und der Turm der Oberburg erhalten bleiben. Das alles für preiswerte 800.000 Reichsmark und keinen Pfennig mehr.
Kyffhäuser – nein, der Name hat nichts mit Drogen zu tun. Er bedeutet ganz einfach: „Haus auf der Kuppe“.